Interview: Bedrohungslage hat sich definitiv verschlechtert
Moderne Sicherheitslösungen für Bürogebäude, Geschäfte und Industrieareale greifen ineinander und machen ein Gebäude samt zugehörigen Grundstück zum Smart Buildung. Im Gespräch erklärt SEC-COM Sicherheitsexperte Guido Wollmann aktuelle Technologien und deren Nutzwert.
Was zählt alles zum Thema „digitale Sicherheitssysteme"?
Es gibt nicht die eine Sicherheitslösung, sondern es gibt einzelne Elemente oder Module, die autark arbeiten oder aber ineinanderwirken. So kann man beispielsweise eine digitale Zutrittskontrolle mit einer Alarmanlage kombinieren. Die Zutrittskontrolle kann dabei ganz unterschiedlich funktionieren. Sie erkennt etwa das Gesicht oder den Fingerabdruck einer Person. Auf einem Parkplatz erkennt sie an der Schranke das Nummernschild eines Fahrzeugs oder man verwendet einen Transponder oder eine Chipkarte. Beides öffnet dann wie ein Schlüssel Türen oder Schranken. Kombiniert mit einer Zeiterfassung kann man etwa auch festlegen, zu welchen Uhrzeiten eine Person ein Gebäude oder Grundstück betreten darf. Wer üblicherweise im Büro arbeitet, darf beispielsweise das Gebäude zwischen 7 Uhr morgens und 19 Uhr abends betreten, während das Team der Gebäudereinigung nur zwischen 3 Uhr und 7 Uhr morgens hereinkommen darf. Personen, die nicht vom System erkannt werden oder zu unüblichen Zeiten einen Bereich betreten wollen, müssen sich am Empfang melden oder die Zutrittszeiten werden per Mausklick flexibel geändert.
Welche dieser Lösungen kann SEC-COM integrieren?
Wir machen das alles!
Wie hat sich die Technik hier in den letzten zehn bis zwanzig Jahren weiterentwickelt?
Der grundlegende Unterschied zu früher ist, dass die einzelnen Gewerke heute ineinandergreifen und miteinander verbunden werden können. Das Smartphone oder der Tablet-PC kann ganz komfortabel als zentrale Steuereinheit für alle Security-Lösungen verwendet werden. Es gibt außerdem immer weniger Insellösungen. Immer häufiger lassen sich sogar Lösungen unterschiedlicher Hersteller kombinieren, weil es mehr offene Standards gibt. Verschiedene Apps können heute ineinandergreifen. Das ist für Unternehmen absolut vorteilhaft, weil sie sich nicht unbedingt auf das Angebot eines Herstellers verlassen müssen. Welche Lösungen gut zusammenpassen und wie man das einrichtet und kombiniert, das weiß unser Technik-Team.
Für welche Unternehmen lohnt es sich, jetzt zu modernisieren oder investieren?
Das lohnt sich für alle Unternehmen, die noch alte, analoge Technik einsetzen oder noch gar keine Sicherheitslösungen verwenden. Eine Zeiterfassung ist für viele Betriebe ohnehin bereits Vorschrift – da ergibt es Sinn, eine solche Lösung etwa direkt mit einer Zutrittskontrolle zu kombinieren. Welche Lösung für den jeweiligen Betrieb am besten passt, erläutern unsere Fachleute gerne im persönlichen Gespräch.
Hat sich die Bedrohungslage für Unternehmen in den letzten Jahren verbessert oder verschlechtert?
Sie hat sich definitiv verschlechtert. Das gilt einerseits für die IT-Sicherheit. Hier sind heute selbst kleine Unternehmen mehreren tausend Angriffsversuchen pro Tag ausgesetzt. Das war vor zehn Jahren noch nicht so extrem. Selbst kleinste Sicherheitslücken werden genutzt. Die intelligenten Tools der Cyberkriminellen können in Sekundenschnelle ganze Unternehmen lahmlegen.
Andererseits sind viele Firmen auch immer häufiger durch physische Angreifer bedroht, die sich Zutritt zu Gebäuden verschaffen möchten. Dabei geht es teilweise um Sachbeschädigungen oder Diebstahl. Immer häufiger versuchen Personen aber auch, IT-Geräte wie Drucker oder Scanner vor Ort zu manipulieren, um Unternehmen auf diese Weise auszuspionieren oder zu einem späteren Zeitpunkt zu erpressen. Die Methoden werden dabei immer ausgefuchster und skrupelloser. Wer würde nicht einer jungen Frau mit Kinderwagen die Tür aufhalten, damit sie ein Gebäude betreten kann?
Welche Faktoren sollte man im Vorfeld einer Modernisierung bedenken?
Das kommt individuell auf das jeweilige Unternehmen an. Aus meiner Sicht ist eine Gefahrenabwehranalyse, wie wir sie von SEC-COM anbieten, ein sinnvoller, erster Schritt, denn damit verschafft man sich einen vernünftigen Überblick. Unsere Analyse beinhaltet dabei sowohl die IT-Sicherheit, als auch mechanische Faktoren. Aus meiner Erfahrung heraus kann ich sagen, dass insbesondere der Schutz der Kundendaten bei vielen Unternehmen derzeit noch unzureichend ist.
Empfiehlt es sich, digitale Sicherheitssysteme Schritt für Schritt neu zu integrieren, oder besser „alles in einem Aufwasch" zu erledigen?
Auch das ist individuell höchst unterschiedlich. In einem Schritt zeitgleich alle Systeme zu erneuern ist aber in den meisten Fällen kaum möglich – außer, ein Betrieb plant gerade einen Umzug. Dort, wo die Sicherheit im laufenden Betrieb verbessert werden soll, empfehlen wir fast immer, Schritt für Schritt vorzugehen. So kann man beispielsweise zuerst eine Zeiterfassung integrieren, die dann in weiteren Schritten durch eine Zutrittskontrolle und ein Videosystem ergänzt wird. Dafür erarbeitet unser Team gerne einzelne Planungsschritte.
Sie wollen sich zu möglichen Lösungen beraten lassen?
Unser Expertenteam unterstützt Sie gerne. Wir informieren Sie detailliert über alle möglichen Lösungen zur Verbesserung Ihrer Sicherheit und Kommunikation im Unternehmen. Von SEC-COM erhalten Sie die Planung, Installation und Wartung aus einer Hand.
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